Mittwoch, 21. Februar 2007
SPANISCH LERNEN? ENTSPANNT MIT SUPERLEARNING!
Das, was wir gemeinhin als Spanisch bezeichnen, ist genau gesagt "Castellano" und wird in dieser klaren Form in der Bevölkerung nur in Castella La Mancha, León und Madrid gesprochen. Castellano ist zwar Amtssprache, jedoch existieren parallel je nach Comunidad weitere Amtssprachen. So wird in Barcelona auch Catalán gesprochen. In der Comunidad Valenciana, Valencián. Beide Sprachen scheinen eine Mischung aus Spanisch und Französisch zu sein, werden identisch geschrieben, aber anders ausgesprochen und unterscheiden sich teilweise sehr stark von dem, was wir als Spanisch kennen. So wird z.B. im Valencianischen aus noche (Nacht) "nit". Aus nueve (9) wird "nou". Daneben existieren noch Amtssprachen wie Baskisch, welche vor x und z nur so wimmelt und Gallego, das eine Mixtur aus Castellano und Portugiesisch zu sein scheint. In Andalusien spricht man Andalúz, das die S-Endungen gern verschluckt und sich sehr genuschelt anhört. Ist aber keine Amtssprache. An Briefmarkenautomaten kann grosszügig aus vier Amtssprachen gewählt werden. Castellano zu lernen reicht völlig. Diese Sprache ist sehr reich. Die Grammatik zu lernen, kommt einem Jongleurkurs gleich. Denn die Verb-Endungen verändern sich je nach Zeit immer wieder, meist in ihr Gegenteil. Und es gibt verdammt viele unregelmässige Verben. Anfangs etwas verwirrend.

Methoden, eine Fremdsprache zu lernen gibt es viele. Ich persönlich schwöre auf Superlearning. Da ich als junges Mädchen schlechte Erfahrungen im Spanien der frühen 70er Jahre machen musste, blieb mir diese Sprache lange Zeit verhasst. Vier verschiedene Sprachkurse hatte ich in Deutschland schon besucht, trotzdem konnte ich keinen Zugang zu dieser Sprache finden. Irgendetwas blockierte in mir. Erst 1994, als ich in Berlin eine Sprachschule entdeckte, die Superlearning anbot, lernte ich ohne jegliche Mühe 800 Vokabeln und einen Grossteil der Grammatik in weniger als drei Monaten.

WAS IST SUPERLEARNING?

Erst einmal: Sehr viel leichter Lernen, und das ohne Stress, ohne stupides Pauken. Kurz gesagt: Sich bequem in einen Sessel fletzen, Kopfhörer auf, entspannen und dabei lernen. Zuvor muss man aber erst einmal lernen, sich tief zu entspannen, so dass im Gehirn vorzugsweise Alpha-Wellen vorhanden sind. Zu diesem Zweck erhält man vor Kursbeginn eine Kasette (heute wohl CD) mit dem Jakobsohnschen Entspannungstraining. Man lernt, von den Zehen bis zur Stirn jeden Muskel einzeln anzuspannen und wieder zu entspannen. Dabei klingt im Hintergrund klassische Barockmusik mit 40 bis 60 Schlägen pro Minute, wie z.B. Vivaldi, Largo aus "Winter" ,Vier Jahreszeiten. Dieselbe Musik dient dann auch als Begleitung durch die Sprachlektionen.

Entdeckt wurde diese Methode in den 60er Jahren von dem Bulgaren Georgi Losanow, Arzt und Psychotherapeut. Inspiriert durch seine Forschungen über das Supergedächtnis der indischen Yogis und Maoris in Neuseeland, entdeckte er, dass unterschwellige Wahrnehmungen die verblüffenden Kräfte des Unterbewusstseins zu bestätigen scheinen. Um das Supergedächtnis zu entwickeln und viel schneller als gewöhnlich zu lernen, muss man sich in einem Zustand der verlangsamten Körperabläufe befinden. Und das bei vollem Bewusstsein. Seine Forschungen bestätigten, dass dies möglich ist durch das Lauschen langsamer Sätze klassischer Barockmusik mit gleichmässigem Taktschlag (40 - 60 Schläge pro Minute, die der Herzfrequenz im absoluten Ruhezustand entsprechen).

Der Trick dabei: Ohne lernen zu wollen, nur durch entspanntes Zuhören, Alles ohne Zensur durch das ewig vor sich hinplappernde Bewusstsein, direkt im Unterbewusstsein aufnehmen zu können. Und das ohne jede Anstrengung. Ich hatte nach nur zweimaligen Anhören einer Lektion von 119 Verben lediglich zwei Passiv-Verben nicht behalten können. Eine Methode, die ihr Geld wert ist. Wer die Möglichkeit hat, in seiner Nähe einen Superlearning Sprachkurs besuchen zu können, sollte zugreifen. Alle anderen Methoden sind dagegen zu zeitaufwendig und stressig. In Spanien besuchte ich noch weitere drei herkömmliche Sprachkurse, um meinen Wortschatz und die umfangreiche Grammatik zu erweitern, doch merkte ich schnell, wie anstrengend und vergleichsweise wenig effektiv diese Methoden doch sind. Gefahr: Einmal Superlearling - immer Superlearning.

Keine Methode eignet sich besser, um zu lernen, wie eine Sprache "tickt". Wortschatzerweiterung kommt dann automatisch, wenn man hier lebt und arbeitet. Auch das spanische Fernsehen ist eine grosse Hilfe Redewendungen zu lernen. Jeden Sonntag nachmittag ab 16:00 Uhr laufen auf vier spanischen Kanälen teilweise sehr gute Spielfilme. Empfehlenswert ist auch ab 21:00 Uhr die spanischen Nachrichten auf TVE1 zu schauen. Die sind sehr viel umfangreicher als selbst unsere auf den öffentlich rechtlichen Sendern.

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