Montag, 2. Februar 2009
Deutschland und die Sklavenlöhne
Seit einem Jahr wieder in Deutschland, befremdet mich hier doch so Einiges. Zum Beispiel die dreisten Lügen, die einige Politiker in den meist langweiligen Talkshows so absondern. Jüngstes Beispiel: Die gestrige Sendung von Anne Will, in der Laurenz Meyer tatsächlich behauptete, dass AlgII-Empfänger die vollen 400,- Euro eines Mini-Jobs behalten dürften. Entweder hat dieser Mann keinen blassen Schimmer oder er spricht ganz gezielt die Unwahrheit, um das Volk zu verblöden und weitere Animositäten gegenüber HartzIV-Empfängern zu schüren. Wahr ist: Hundert Euro sind anrechnungsfrei, heißt: die darf ich behalten. Von dem Rest sind lediglich 20% anrechnungsfrei und was übrig bleibt wird mit dem Regelsatz verrechnet, heißt: abgezogen.

Weitere gern verbreitete Lügen: AlgII-Empfänger seien gering- oder unqualifiziert. So, so, dann schauen Sie doch bitte mal hier rein

berufserfahrungen (pdf, 21 KB)

Unqualifiziert? Zu gering qualifiziert? Doch eher wohl zu alt und zu erfahren.

schule und ausbildung (pdf, 13 KB)


Selbst an den Zeugnissen dürfte es nicht liegen.

zeugnisse (pdf, 599 KB)

Lasst Euch nicht verdummen und wehrt Euch gegen die permanente Diffamierung von Politikern und sonstigen Verantwortlichen. Die Wahrheit ist, dass Deutschland Sklavenlöhne subventioniert - wohl einzig in Europa. In Spanien kann selbst der Erdbeererntehelfer mit 600,- Euro netto Mindestlohn rechnen und jeder Arbeitsvertrag muss beim zuständigen Arbeitsamt in Kopie hinterlegt werden. Im sonst so regelungswütigen Deutschland hingegen stockt der Staat menschenunwürdige Sklavenlöhne auf, weil die Verantwortlichen nicht die cojones haben einen bundesweiten Mindestlohn einzuführen. Willkommen zurück in Absurdistan.

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