Freitag, 6. April 2007
VERGLEICH ESPAÑA-ALEMANIA: WAS WO BESSER IST
Natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit und mal ganz abgesehen vom Wetter, das in vielen Gegenden Spaniens genauso schmuddelig sein kann wie in Deutschland. Ergänzungen und Kommentare sind nicht nur erlaubt, sondern ausdrücklich erwünscht. Etwaige Rechtschreibfehler, fehlende Fotos und schlichtes Layout bitte ich, wie immer, zu entschuldigen. Meine Texte werden ausschliesslich aus den hiesigen Internet Cafés eingetippt, da mein Computer sehr alt und sehr sehr langsam ist und ich ausserdem nicht möchte, dass Herr Schäuble oder wer auch immer, in meinen Dateien wühlt.



SPANIEN

KOPFPAUSCHALE
Jeder zahlt in die Seguridad Social ein. Auch Selbständige, unabhängig vom Umsatz, 240,- Euro pro Monat. Mit diesem eher lächerlichen Beitrag ist man krankenversichert und die Familienangehörigen gleich mit. Als Angestellter zahlt man weniger, abhängig vom Lohn oder Gehalt.
Beispiel: Gehalt 837,60 Euro - Beitrag zur Seguridad Social 68,08 Euro.

MEDIKAMENTE
Die pharmazeutische Industrie und Apotheker können hier nicht so unverschämt wüten wie in Deutschland. Glücklicherweise hat der Staat die Kontrolle und setzt die Preise für Grundnahrungsmittel und Medikamente fest. So muss man für ein schleimlösendes Mittel mit Acetylcistein auf Rezept weniger dazuzahlen als ein Weissbrot kostet. Das krasseste Beispiel, das mir bekannt ist, sind wohl Magentabletten, die es in Deutschland nur auf Privatrezept gibt. In Deutschland sollen laut Auskunft eines Freundes 100 Stück 86,00,- Euro kosten. In Spanien rezeptfrei in jeder Apotheke zu erhalten, zahlt man für eine 20er Packung 5,50 Euro!!! Da in Spanien nur das Zähneziehen versichert ist, sind die Spanier echte Meister in der Selbstmedikation bei Zahn- und Kiefernproblemen. Schwere Antibiotika, wie z.B. Clamoxyl, musste ich gerade selber wegen noch unklarer und dummerweise verschleppter Kiefernprobleme, mit ersten Symptomen einer Menengitis, besorgen. Die Schilderung der Probleme in der Apotheke reicht und schon erhält man rezeptfrei 24 Tabletten mit der Maximaldosis von 1 Gramm pro Tablette. Kosten: 5,50 € ! Inwieweit dieses Thema auf die +-Seite Spanien gehört, darüber lässt sich lange streiten. Hier kostet jeder Zahnarztbesuch Geld und die Leistungen der staatlichen Zahnärzte (Zähneziehen am laufenden Band) werden auch von Spaniern gefürchtet, so dass Angst und fehlendes Geld nicht selten eine heftige Hirnhautentzündung hervorrufen kann. In der Frühdiagnose allerdings, sind die Spanier sehr bewandert und immerhin gibt es ja das passende Medikament rezeptfrei in der Apotheke. Humor ist, wenn man trotzdem lacht !!!
Krankenhausaufenthalte werden vollständig von der Seguridad Social getragen. In Andalusien kann man sich sogar, nach sorgfältiger Prüfung, auf Staatskosten zum anderen Geschlecht umwandeln lassen, sollte man überzeugt sein, im falschen Körper geboren worden zu sein.

BRUSTKREBSPATIENTINNEN
werden nach Aussage einer Spanierin, mit der ich im Centro de la Salud ins Gespräch kam, nicht einfach nur die befallene Brust abgehackt. Aus vorhandenem Eigenfett wird liebevoll die zerstörte Brust wieder aufgepolstert. Oder es werden Implantate eingesetzt. Alles auf Kosten der Seguridad Social. Die Verantwortlichen sind weise genug zu wissen, dass dieser Eingriff jahrelange psychotherapeutische Behandlungen erspart.

BEHÖRDLICHE ANTRAGSFORMULARE
(ausser Steuererklärungen) sind so schlank gehalten, dass man selbst als Ausländer mit eher mittelmässigen Sprachkenntnissen keine Probleme hat, sie auszufüllen. Bestätigungen, wie zum Beispiel Anspruch auf Krankengeld, werden vorab per SMS verschickt, bis die Post die Zusage auf dem Papier bringt. Auch Arbeitsverträge werden aus dem Internet heruntergeladen und müssen in Kopie vom Arbeitgeber beim zuständigen Arbeitsamt hinterlegt werden. Inwieweit diese Verträge dann vom Arbeitgeber eingehalten werden, steht auf einem anderen, unsichtbaren Blatt. Vorbildlich und für Deutsche unvorstellbar: Lohn/Einkommensteuern werden sogar ohne einen Antrag gestellt zu haben, zurückgezahlt, wenn man krank oder arbeitslos gewesen ist!!!!!

STROMKOSTEN
Welch ein Unterschied!!! Zahlt man in Deutschland mittlerweile wohl über 20 Cent die Kilowattstunde, sind es in Spanien nur 9 Cent!!! Wie kann das sein, Fragezeichen. Warum lassen sich die Deutschen solch eine Abzocke gefallen, Fragezeichen. Mit welchem Recht wird in Deutschland so viel mehr berechnet, Fragezeichen, Fragezeichen, Fragezeichen.

SOLIDARITÄT
Mitte April gab es in Cádiz einen Generalstreik. Aus Solidarität mit den von der Schliessung bedrohten Arbeitern der "Delphi" Fabrik, stand die ganze Stadt still. Kein Bäcker, kein Café, keine Supermärkte öffneten die Türen. Busse fuhren nicht. Das gesamte öffentliche Leben stand still. Alle, aber auch wirklich alle machten mit. Da fehlt den Deutschen irgendwas.

SELBSTÄNDIGKEIT
Ausser als Arzt oder Jurist kann man sich in Spanien ohne Ausbildung mit fast Allem selbständig machen. Sogar als bruja = Hexe!
So hat sich der Mann einer Freundin als Schlosser und Fotograf angemeldet, obwohl er weder die eine noch die andere Ausbildung vorweisen kann. Seine Werke sind trotzdem einwandfrei - und allein darauf kommt es doch an! Der Fairness halber muss hinzugefügt werden, dass er dank grosszügiger Unterstützung seiner Eltern, monatlich niedliche 125,- Euro an die Bank für sein Häuschen abzahlen muss. Seine Werkstatt befindet sich im eigenen Keller. Mit extra angemieteten Räumen könnte er sich die Selbständigkeit auch nicht so locker leisten.

RADIO + TV
Die Spanier würden wohl einen Volksaufstand wagen, müssten sie so etwas ungehöriges wie Abgaben an die GEZ zahlen. Selbst die spanischen Privatsender informieren in den Nachrichten umfangreicher, als die beiden deutschen Privatsender, die ich hier empfangen kann. So wurde z.B. auf RTL und SAT1 peinlichst verschwiegen, dass Anfang April zwei US-Kampfjets absichtlich den iranischen Luftraum verletzten, während dieser Vorfall selbst auf den spanischen Privatsendern ausführlich kommentiert wurde. Hauptsache Knut geht´s gut! Die "öffentlich-rechtlichen" spanischen Sender, TVE1 und La2 , bieten abends hervorragende Reportagen und Diskussionen, die den Vergleich mit 3SAT und ARTE nicht zu scheuen brauchen. Die Nachrichten dauern hier 45 Minuten inklusiv Sport und Wetter. Die Deutschen müssen GEZ zahlen und werden trotzdem nur 15 Minuten informiert.

LAISSEZ FAIRE UND EIGENVERANTWORTUNG
Jede/r kann, wann immer es beliebt, ein Feuerwerk aus seinem Garten steigen lassen. Um so seinen Nachbarn zu zeigen, wie glücklich er/sie gerade ist. Beim Geburtstag, Hochzeitstag, Taufe, Kommunion oder Scheidung.
Unbefestigte Strandpromenaden sind kein Aufreger. Warum auch? Wer nicht aufpasst oder zu betrunken ist und dann die zwei Meter in den Sand fällt, ist eben selber Schuld. Welches Land der Welt, ausser Deutschland, kann seine Bürger schon mit einem "Ordnungsamt" trietzen? Das kontrolliert, ob der Gemüsehändler seine Kisten zehn Centimeter zu weit auf den Bürgersteig stellt!!! Dienen derlei Kontrollen wirklich dem Wohl der Deutschen?
Ohne Licht nachts auf dem Fahrrad unterwegs? Kein Problem in Spanien, selbst wenn die Policia Local oder sogar die Guardia Civil hinterher fährt. In Morgenmantel und Puschen einkaufen gehen? Interessiert hier niemanden. In Deutschland kämen wohl ganz schnell die Männer mit der weissen Jacke.

KEINE FRIEDHOFSPFLICHT
In Spanien wird man, falls nicht anders erwünscht und die Hinterbliebenen genug Geld für eine Sargbestattung haben, innerhalb von drei Tagen nach dem Ableben verbrannt. Die Urne kann mit nach Hause genommen werden. Wer will, kann sie sich in seine Schrankwand stellen, die Asche auf See verstreuen oder was auch immer damit tun. Das ist ein feiner Zug und würdigt die Gefühle der Angehörigen. Schon allein deshalb möchte ich meine letzten Tage in Spanien verbringen und meine Asche soll, wie die meiner Mutter, der See übergeben werden.

HERZLICHKEIT
Die meisten Spanier/innen sind sehr grosszügig im Verteilen von Umarmungen und Küsschen. Ich persönlich finde das sehr angenehm, vor allem, weil dieser kurze und herzliche Körperkontakt nie übergriffig wird. Wurde man noch zu Zeiten Francos, wo das Thema Sexualität total tabuisiert war, zweideutig angelabert und sogar begrapscht, beherrschen die spanischen Männer heute die Kunst der liebevollen Begrüssung ohne körperliche Anmache perfekt.(Kann natürlich auch daran liegen, dass ich schon als Kind zu viel in der Sonne war, rauche und auf die 50 zusteuere). Das macht das Leben hier, selbst als alleinstehende Frau, sehr viel angenehmer als in Deutschland. Wer dort von eigentlich fremden Männern umarmt wird, wird meist sehr schnell eine Hand dort vorfinden, wo sie nicht hingehört. Mal ganz abgesehen davon, dass deutsche Männer meist nur im betrunkenen Zustand Zärtlichkeiten in der Öffentlichkeit austauschen können. Was in Spanien an sozialer Absicherung fehlt, wird durch Herzlichkeit im Umgang miteinander wieder wettgemacht. Glücklicherweise sind die Deutschen mentalitätsmässig eher auf soziale Absicherung fixiert, so dass eine Massenauswanderung und die damit verbundene negative Beeinflussung der Umgangsformen in Richtung Tiefkühlfach nicht zu befürchten ist.


DEUTSCHLAND
bietet zwar meines Erachtens weniger Highlights, aber aufgrund ihrer immensen Bedeutung für die Lebensqualität, müssten sie dreifach zählen.

Auch sehr schön: Berliner Altbau


SOZIALLEISTUNGEN
Wer immer sich über Hartz IV beklagt, dem sei geraten mal ein paar Jahre im südeuropäischen Ausland zu arbeiten, um seinen Horizont zu erweitern. So gibt es z.B. in Italien laut Aussagen eines ehemaligen italienischen Arbeitskollegen, gar keine Arbeitslosenversicherung. Blitzartig wird einem klar, weshalb Italiener sehr oft noch mit über 40 bei ihren Eltern wohnen. Auch in Spanien wird dem Arbeitslosen nach Ablauf des Anspruchs auf Arbeitslosengeld im Falle der Bedürftigkeit so etwas wie AlgII gezahlt. Dieser Betrag ist aber nicht vergleichbar mit Hartz IV. Die 75% (abzüglich Beitrag zur Seguridad Social) vom spanischen Mindestlohn, der bei 425,- Euro liegt,( Im Januar 2008 wurde der Mindestlohn auf 600,00 Euro angehoben !!!) werden für die Dauer von maximal 18 Monaten gezahlt und dienen als Beitrag für Kost und Logis bei den Eltern oder Grosseltern. Denn dort muss man zwangsweise wieder einziehen. Der Regelsatz liegt zwischen 190,00 und 280,00 Euro pro Monat, je nach Comunidad, für alleinerziehende Mütter. Ledige erhalten nichts. Wohngeld gibt es nicht. In Deutschland sorgt der Staat dafür, dass man nicht vor die Hunde geht. Die Kehrseite der Medaille sind ein wenig Kontrolle und Bevormundung. In Spanien liegt die Last der sozialen Verantwortung auf den Schultern der Familie. Ist die daneben oder dysfunktional, hat man Pech gehabt und landet auf der Strasse, sollten finanzstarke Freunde fehlen.

KINDERGELD
Eigentlich ein Wunder, dass in Deutschland so wenig Kinder geboren werden. Gibt es doch meines Wissens 154,- Euro Kindergeld monatlich pro Kind. In Spanien erhält eine Mutter erst ab dem dritten Kind 50,- Euro monatlich. Und das auch nur für das dritte Kind! Und die unter Umständen noch folgenden.

AKKUMULATION DES ALG
In Deutschland berufsmässig aufzusteigen ist verhältnismässig leicht. Auch und gerade wer kein Schleimer ist und nicht zu Allem "Ja und Amen" sagt, hat die Möglichkeit sich neu zu orientieren, zu kündigen und in einer anderen Firma anzufangen, ohne dass er seinen bisher erarbeiteten Anspruch auf Arbeitslosengeld verliert. Wie man dagegen in Spanien Karriere machen kann, ist mir schleierhaft. Wer hier seinen Job kündigt, verliert den Anspruch auf Arbeitslosengeld und die Mitgliedschaft in der Seguridad Social. Nicht nur für drei Monate, wie in Deutschland. Wieder muss mindestens ein volles Jahr in der neuen Firma überstanden werden, um sich einen neuen Mindestanspruch zu erwerben. Das ist oft riskant und erleichtert Arbeitgebern, sich aufzuführen wie Feudalherren. (Siehe hierzu auch: WAS TUN BEI MALOS TRATOS?) Wer sich hingegen in Deutschland beruflich verbessern möchte, kann das ohne Angst vor Sanktionen tun. Übersteht man im neuen Job die Probezeit nicht und wird arbeitslos, bleibt der Anspruch der vorherigen Jahre erhalten. Das ist doch echt immer noch einen Riesenapplaus wert!!!

WOHNGELD
Wer in Deutschland zu wenig verdient oder arbeitslos ist, kann Wohngeld beantragen. Pech gehabt hat lediglich derjenige, der gerade mal fünf oder zehn Euro über der Bemessungsgrenze verdient und somit leer ausgeht. Ansonsten erfreuen sich in Deutschland Millionen an dem staatlichen Zuschuss für ein Dach über dem Kopf. Solch ein Geschenk können sich die Spanier in ihren kühnsten Träumen nicht vorstellen. Da es kaum Mietwohnungen gibt und die wenigen Angebote unbezahlbar sind, leben Jugendliche, die es bei ihren Eltern nicht mehr aushalten, teilweise in Garagen. Ich kennen 30jährige Spanier, die Bett, Tisch, Stühle und die Gasflasche zum Kochen und Heizen in angemieteten Garagen aufstellen. Mit Glück ist ein Wasseranschluss vorhanden, so dass man sich die Hände waschen kann.
Regierungschef José Luis Rodríguez Zapatero weiss um die Probleme der Jugendlichen. In einer Rede aus dem Jahr 2005 beklagte auch er, dass die spanische Jugend keine Möglichkeit hätte, sich von ihren Eltern zu emanzipieren und versprach den Bau von 180.000 Sozialwohnungen. Nur ein Tropfen, aber immerhin, er tut, was vorherige Regierungen schon längst in Angriff hätten nehmen sollen.
Ein wenig mehr Dankbarkeit für die doch vergleichsweise grosszügigen Sozialleistungen würden den Deutschen ganz gut zu Gesicht stehen. Gegen das ewige Lamentieren würden ein paar Jahre Auslandsaufenthalt mit Arbeitsaufnahme in Südeuropa sicher helfen. Wenn ich meinen spanischen Bekannten von den deutschen Sozialleistungen erzähle, können sie es kaum glauben und verkünden einstimmig, dass kein Spanier mehr arbeiten würde, gäbe es eine Unterstützung im Hartz IV-Umfang.

ZAHNMEDIZINISCHE VERSORGUNG
Wer Zahnersatz trägt, wie Brücken, Implantate oder Kronen, sollte ganz sicher sein, dass diese in den kommenden Jahren keine Probleme verursachen. Ansonsten sollte man lieber in Deutschland bleiben. Nur das Zähne ziehen am laufenden Band ist in Spanien versichert. Dazu gehört eben nicht, vorher eine Brücke runter zu nehmen. Hierfür muss man zu einem privaten Zahnarzt. Aus eigenen Erfahrungen kann ich da nur raten, zu einem Zahnarzt zu gehen, der einem empfohlen wurde, weil er anständig Zähne zieht!!! Zahnersatz können hier alle herstellen. Ich war bei einem deutschen Zahnarzt, der mir 2004 zwei hervorragende Kunstoffzähne erbaut hatte. Zähne zu ziehen schien unter seiner Würde zu sein, oder er war sauer, dass ich auf einem total kariösen schon 3x abgeschliffenem Stumpf, der 31 Jahre unter vier verschiedenen Brücken hauste und mir die ganze rechte Körperhälfte mit heftigsten Schmerzen versorgte, keine Wurzelbehandlung wollte. Obwohl jeder Laie auf dem Röntgenbild hätte erkennen können, dass die Wurzeln sehr lang und bananenkrumm sind, und jeder vernünftige Zahnarzt den Zahn geteilt hätte, um dem Patienten unnötige Torturen zu ersparen, wurde ich mehr als 30 Minuten mit 8 verschiedenen Instrumenten gequält, mir fast der halbe Kiefer rausgerissen, bis dann gnädigerweise der Zahn geteilt und ganz einfach gezogen werden konnte. Damit nicht genug. In die Wunde wurde ein sehr intensiv schmeckendes braunes Strohzeug gedrückt, mit dem Hinweis, dass sich das von alleine auflösen würde. Drei Stunden später, allein zu Hause dann schwere Blutungen, wie ich es noch nie erlebt hatte. Und das war meine 11. Zahn OP !! In Deutschland wurde mir sogar drei Mal der Kiefer aufgeschnitten, alles das war zu ertragen und alle Wunden heilten schnell. Ganz anders hier. Nach 10 Tagen immer noch derbe Schmerzen, die Wunde wuchs nicht zu und das Zeug darinnen löste sich nicht auf. Also zu einem anderen deutschen Zahnarzt. Der tat, was er noch tun konnte, machte ein Röntgenbild, säuberte und spülte die Wunde und meinte, dass jetzt alles wieder zuwachsen würde. Macht 40,- €. Tut es nicht! Denn durch die Tortur ist der Kiefer gesplittert und die Splitter liegen unter dem Zahnfleisch. Wenn in Deutschland ein Zahnarzt Mist baut, geht man zu einem anderen, der den Schaden vielleicht wieder beheben kann und die Krankenkasse zahlt. Hier hat man neben den Schmerzen und u.U. Lebensgefahr auch noch die Rechnung zu zahlen. Ein echter Grund für Menschen mit Zahnproblemen in Deutschland zu bleiben oder zurückzukehren. Ich denke darüber ernsthaft nach. Und sollte für längere Zeit keine Bearbeitung meiner Texte mehr erfolgen.....Ein guter Freund hat alle Informationen, wann ich bei wem in der Praxis war und sein werde, und wie ich behandelt wurde. Er wird bei meinem Ableben für Aufklärung sorgen.

Februar 2008: Eine Kunststoffkrone für 300,00 Euro, bei einem deutschen Zahnarzt und deutschen Labor in Torrevieja hergestellt, hat keinen richtigen Randabschluss und schon 6 Wochen nach mehrmaliger "Remodellierung" muss wohl jetzt der Zahn gezogen werden. Wie gut, dass ich wieder in Berlin bin !

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Donnerstag, 29. März 2007
ESPAÑOL, INGLÉS, ALEMÁN Y MÁS..BUSCO TRABAJO!
Me duele un montón si tengo que volver a Alemania, porque no puedo encontrar nuevo trabajo en Torrevieja, Guadamar, Alicante o, mi cariño, en la tazita de plata.

¿Por qué?- ¿ Es mi edad o mi
- sobreformación?


Estoy acostumbrada a trabajar por turnos y como vendedora. No espero trabajo como lo hice en Alemania. Me gustaría quedarme aqui en España. Me repugna desesperar! Estoy horrorizada con lo que las empresas alemanas habían hecho con sus dependientes. Despedirles para que el mercado de acciónes pueda crecer!



¿De dónde viene la palabra asilo? Viene de la Edad Media, del derecho que las personas tenían de buscar refugio en iglesias, lugares sagrados. Para mi España es un lugar sagrado. Tiene un gobierno muy simpático. Supongo que es el único del mundo que ofrece un parlamento con igualdad de derechos. Hay 50% ministras!!! Pero desgraciadamente en Torrevieja el poder está en las manos de.......

Además los Españoles tienen artistas fantásticos, geniales, estupendos!!!

En contraposición a los Alemanes los Españoles están de buen humor, aunque tienen que trabajar más duro que nosotros en Alemania. Los Alemanes casi siempre están mal a leche, aunque reciben seis semanas de vacaciónes, generosas subvenciónes y pueden sobrevivir sin empleo, porque el servicio de viviendas paga el alquiler, si falta trabajo y por eso, dinero.

Calquier persona civilizada entiende por qué prefiero una vida con trabajo en España. Ojalá viniera! No quiero cambiar mi identidad sexual por transformación en Andalucía para facilitar encontrar trabajo!!!!!

Al final he encontrado trabajo. Por suerte en una empresa española. Sueldo fijo es el mismo que podría cobrar del estado alemán (PARO). Soy donta?

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Mittwoch, 28. März 2007
BEWERBUNGS-HIGHLIGHTS: SPANIEN SIEGT
Highlights bei Bewerbungen sind Anrufe und e-mails mit Einladung zum Vorstellungsgespräch. Ab dem 40. Lebensjahr vergisst und verlernt man in Deutschland, was und wie das ist.
In Torrevieja und Umgebung erhielt ich innnerhalb von fünf Monaten, trotz mittlerweile noch fortgeschritteneren Alters, mehr Einladungen, als fünf Jahre zuvor in Deutschland, während zwei Jahren mühsamer und kostspieliger Bewerbungsarbeit. Allerdings gestalteten sich die Gespräche wie folgt:

Oktober 2006
In der "agencía de desarollo local" hing ein interessantes Jobangebot in Torrevieja, also ökologisch und bequem per Fahrrad erreichbar. Das Tanatorio suchte recepcionista mit Englisch-Kenntnissen. Beim vereinbarten Termin zum Vorstellungsgespräch liess der Chef sich entschuldigen und ich sollte meine Bewerbungsmappe seinem Stellvertreter übergeben. Sie würden sich bei mir melden. Fünf Tage später schaute ich wieder dort vorbei und die Stelle war bereits durch eine Spanierin besetzt worden. Schade! Wäre eine Arbeit gewesen, wo man sein Einfühlungsvermögen sinnvoller hätte einsetzen können, als für den Verkauf von hässlichen und völlig überteuerten Immobilien.

November 2006
Einladung zum Vorstellungsgespräch bei einem Bauunternehmer mit Maklerbüro um 17:00 Uhr. Sowieso und als Deutsche erst recht, war ich pünktlich. Mit mir warteten zwei weitere Menschen im arbeitsfähigen Alter im Foyer. Die Sekretärin sagte mir, dass der Chef noch nicht da sei und ich noch für ca. 30 Minuten spazieren gehen solle. Nach einer halben Stunde war der Chef immer noch nicht erschienen und es warteten fünf Bewerber/innen. Eine Dame mit stark russischem Akzent sah aus, als wenn sie gerade aus einer Diskothek kam, eine andere, als wenn sie gleich in Gorleben marschieren wollte. Die drei Männer schienen Techniker zu sein. Die Sekretärin klönte ungerührt mit ihrer anwesenden Freundin. Nach ca. 20 Minuten ein Telefonanruf. Danach erhielten wir die Nachricht, dass der Chef um 18:45 Uhr erscheinen werde. Nach und nach leerte sich das Foyer und ich sass mit zwei ebenso geduldigen Männern, weiterhin der anmassenden Situation grübelnd, im Empfang eines 30 Jahre ansässigen Bauunternehmers. Um 18:55 Uhr ging auch ich als Vorvorletzte. Kein Wunder, dass die jede Woche inserieren. Dass allerding im Jahre 2004 ein Bauunternehmer in Torrevieja tagsüber auf offener Strasse erschossen wurde, hat sicher ganz andere Gründe.

Dezember 2006
Anruf eines (s)panischen Anwalts- und Steuerbüro. Ich solle neue deutsche und englische Kunden fischen. Auf die Frage, wie er sich das vorstelle, kam nur: "¿Wieso? Sie schreiben doch in ihrem CV, dass sie creativ seien! Lassen sie sich was einfallen." Nachfrage, ob es ein Budget gebe oder ob ich in Kneipen Engländer, Skandinavier und Deutsche ansprechen solle oder ob auch Anzeigengestaltung und -schaltung vorgesehen sei...."Geld kosten soll das nicht". Que broma pesada! Immerhin war die anschliessende Diskussion gut. Mein Spanisch ist komischerweise immer besonders flüssig und grammatikalisch einwandfrei, wenn ich mich aufrege oder ärgere. Von Vertrag oder alta en la SS war keine Rede mehr.

Januar 2007
Anruf eines Immobilien Maklers auf meine Anzeige im Torreguia. Nächste Woche käme der Chef aus Madrid und er würde mich dann zwecks Vorstellungstermin wieder anrufen. Bis heute habe ich nichts mehr gehört.

Januar 2007
Wow! Das Deutsche Honorarkonsulat in Alicante bekommt für zwei Monate einen hauptberuflichen Konsularbeamten! Wo ich doch schon seit August 2006 vergeblich versuche, da mal jemanden ans Telefon zu bekommen! Da bewerbe ich mich doch gleich als Telefonistin. In der Zeitung stand, dass Ende Februar beim Auswärtigen Amt in Berlin entschieden werde, ob er in Alicante bleibt. Alicante! Balsam für meine durch hässliche Neubauten gefolterten Augen! Alicante, mit wunderschönem Altstadtkern und vor allem: mit Spaniern!
Die Idee, so schien mir, kam auch beim sympathischen Konsul an. Ganz nach deutscher Gründlichkeit hinterliess ich vollständige Bewerbungsmappe mit Zeugniskopien und Arbeitsproben. Am 1. März wusste er allerdings immer noch nicht, ob er bleiben kann, oder nicht. Auch am 22. März konnte man mir dort immer noch nicht sagen, wie es weitergehen wird. Mittlerweile war der Konsul schon wieder in Deutschland. Bis heute konnte ich weder der Zeitung noch der Website des AA entnehmen, ob Alicante nun weiter verwaist als Honorarkonsulat vor sich hin dümpelt, besetzt wird oder gar ganz aufgegeben.

Februar 2007
E-Mail einer Spanierin, die im Nachbarort eine Sprachschule aufgemacht hat. Sie braucht mich, um spanischen Schülern Englisch und englischen Rentnern Spanisch beizubringen. Allerdings hat sie selber einen Fulltimejob und kann kein Wort einer Fremdsprache. So musste ich ihr in Versalien aufschreiben, was sie den Engländern zwecks Terminverschiebung am Telefon hätte sagen müssen. Der Job wäre nur für ein bis drei Stunden täglich gewesen, davon hätte ich gerade die Miete zahlen können. Wir vereinbarten, dass ich erst einmal einen Nachmittag zwei Kurse auf Probe unterrichte und sie solle mir den Tag nennen, wenn sie die zwei Kurse hätte. Sie rief mich nochmals an und erklärte, dass sie die Engländer nicht erreichen könne.

März 2007
Gebe Bewerbung im Schuhgeschäft ab, die eine Verkäuferin suchen. Ein Angestellter sieht meinen CV und will mir Telefonnummer eines Freundes geben. Der suche Leute für vigilancia (Überwachung), zwölf Stunden täglich, fünf Tage die Woche für 1000,- Euro. Superjob! Habe aber kein Auto. Vielleicht sollte ich mich mal beim Geheimdienst bewerben.

März 2007
Anruf eines Anwalts aus Guadamar mit Schwerpunkt Hausverwaltung. Sucht Frau mit guten Englisch- und Deutschkenntnissen für schriftliche Übersetzungen und mündliche bei Eigentümerversammlungen. Gespräch dauerte nur 15 Minuten. Job für 33 Stunden die Woche für 740,- Euro monatlich. Für spanische Verhältnisse sehr gut. Müsste privat zusätzlich Unterricht geben, um zum Leben mehr als ein Hartz IV Empfänger zu haben, aber gut. Ich sagte zu. Er will aber noch mehr Bewerberinnen sehen und versprach, mich innerhalb der nächsten zwei Wochen anzurufen. Ich betonte per e-mail zehn Tage später nochmals mein Interesse, aber die zwei Wochen sind um und ich habe nichts gehört.

Bisheriges Resumée: Nach ca. 110 Bewerbungen ist die Einladungsquote relativ hoch. Zeugnisse wollte man hier nicht sehen, nur den Lebenslauf. Das ist bei meinen Zeugnissen natürlich sehr schade, erspart aber eine Menge Portokosten.
Einen Monat gebe ich mir noch. Man darf auch nicht vergessen, dass Deutsche und Engländer sowie alle wohlhabenden Nordeuropäer heimlich gehasst werden. Ganz verständlich, haben sie doch, indem sie jede noch so überteuerte Immobilie kauften, die Preise total versaut. So dass Spanier sich mittlerweile kein Wohneigentum mehr leisten können.

Sollte ich, weil zu alt
(deutsche Personalchefs betitulieren Frauen in meinem Alter ja sehr gern als "abgehangenes Fleisch" - solch despektierliche Kommentare habe ich hier noch nicht vernommen) -
oder zu qualifiziert, hier keine Arbeit mehr bekommen, dann muss ich halt zurück nach Deutschland und Hartz IV beantragen, bevor ich mir in Berlin eine spanische Firma suche, für die ich arbeiten möchte. Will schliesslich meine Spanischkenntnisse nicht verlieren.

Nachtrag: 16.04.07
Danke Deutschland! Das Handy-Video mit den unsäglich rassistischen Äusserungen des "jetze" Bundeswehr..... sorgt auch im spanischen Fernsehen für Aufregung und Unverständnis. Dass aber bis heute der Typ noch nicht suspendiert wurde, noch kein Strafantrag gestellt wurde und von höchster Stelle immer noch keine Entschuldigung für diese unglaubliche Entgleisung öffentlich verkündet, verstärkt das Vorurteil, alle Deutschen seien Rassisten. Unglaublich beschämend!

26.04.07
Gestern Wohnung gekündigt, Spedition beauftragt und Flug nach Berlin gebucht. Habe das unglaubliche Glück, bei alten Kumpels in einer WG in Berlin unterzukommen. Typisch: Alles geregelt und dann kommt der Anruf einer Firma, die meine Daten vom Servef erhalten hat. Vorstellungsgespräch in einem nicht gerade busy anmutenden Immobilienbüro. 600 Euro Festgehalt plus Provision. Möchte den deutschen Arbeitslosen kennenlernen, der trotz Deflation auf dem spanischen Immobilienmarkt, solch ein Angebot annimmt. Und das, wo am Dienstag (24.04.07) der IBEX wegen aufgeblähter Bilanzen einer grossen Immobilienfirma total abgestürzt ist. Die Immobilien-Blase ist geplatzt. Wie aus den spanischen Nachrichten zu vernehmen war, hat Spanien die höchsten Immobilienpreise Europas!!!
Sollten die mich anstellen wollen, werde ich annehmen müssen. So würde sich die Rückkehr nach Berlin lediglich um ein bis zwei Monate verschieben. Denn mindestens ein Objekt pro Monat zu verkaufen in Zeiten der Immo-Deflation, wo alle verkaufen, aber keiner kaufen will, da man darauf setzt, dass die Preise weiter sinken, das wird schwer. Und erinnert mich an meine Zeit als Immobilien-Maklerin bei der Löbco GmbH in Berlin. Nur dass die damals verkauften Eigentumswohnungen echte Schmuckstücke waren. Wie z.B.: 240 qm in der Bartningallee mit Stuck, Parkett und gespachtelten Wänden! Hier hingegen Wände aus Papier und Zimmergrössen, die in Deutschland noch nicht einmal als halbe Zimmer angegeben werden dürften. Am 2. Mai werde ich mehr wissen.

02.05.07
Anruf: die wollen mich haben. Ich sagte, dass 600,- Euro einfach zu wenig seien und schwupps...waren es plötzlich doch 712,- Grundgehalt. Ich erbat mir zwei Stunden Bedenkzeit. Musste ich doch meinen Vermieter erreichen und fragen, ob ich meine Kündigung rückgängig machen kann. Das ging klar. Auch die Spedition zeigte sich sehr verständnisvoll und bleibt auf standby. Air berlin hingegen ist unglaubwürdig geworden, wirbt mit exzellentem Service und Super Preisen. Ha Ha! Mittlerweile gibt es nur noch ein belegtes Brötchen und der one way nach Berlin für 177,- Euro, wahrlich kein Schnäppchen, besticht nicht gerade bei 100% Stornogebühr. Das ist echt eine Frechheit! Bei einem Preis von 29,-/49,-/69,- oder sogar 89,- Euro würde ich das vollkommen einsehen, aber bei 177,- Euro sollte ein gewisser Prozentsatz vier Wochen vor Abflug bei Stornierung zurück überwiesen werden.

Deutsche Arbeitslose werden mich verspotten, ich weiss. Welcher Idiot arbeitet schon für 712,- Euro? Wo man es sich doch mit Hartz IV in Berlin viel gemütlicher hätte machen können. Zumal mir nach Abzug von Miete, Strom und Telefon hier zum Leben weniger bleibt als 250,- Euro. Das ist nicht nur eine Frage der Anständigkeit, sondern auch Mentalitätssache. Herausforderungen halten jung. Rumhängen hingegen, macht alt und hässlich! Obwohl man diese These auch um 180 Grad spiegeln kann. Tut doch eine Schildkröte nicht allzuviel ausser Fressen und Saufen, und wird dennoch steinalt, ohne Antifaltencreme kaufen zu müssen.

16.06.07
Das Konsulat in Alicante, oder vielmehr die nette Angestellte dort, hat mich wohl weiterempfohlen. Jetzt, da ich einen Job habe, erhalte ich Anrufe einer Bank, die mich zu einem Auswahlverfahren einladen wollen. Völlig überrascht, da ich mich dort nie beworben hatte, fragte ich, wie sie denn auf mich gekommen seien? Das Konsulat in Alicante. Ah, Danke. Kann ja auch nur im Eigeninteresse sein, mich hier unterzubringen, statt dass ich dem deutschen Staat auf der Tasche liege. Sehr nett trotzdem. Erstmal habe ich einen Vertrag bis 8. August. Und eine Mischung aus Innen- und Aussendienst hat mir schon immer besser gefallen, als den ganzen Tag im Büro zu hocken. Wäre ich auch nur ein wenig materialistischer, würde ich natürlich sofort einen gut bezahlten Job bei der Bank vorziehen. Denn schöne Immobilien gibt es hier nun wirklich kaum. Glücklicherweise sind die Geschmäcker verschieden und solange sich Nordeuropäer ein Stückchen Sonne kaufen.....

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